Seit Juli 2015 ist der Miniature American Shepherd nun als eigene Rasse im AKC (American Kennel Club) anerkannt, was -so hofft man- eine anschließende Anerkennung im FCI ermöglichen wird. Aber was bedeutet das nun für Mini
Aussie Züchter und Halter?
Durch die Anerkennung im AKC geschah eine Trennung von Miniature Australian Shepherd (Mini Aussie) und Miniature American Shepherd (Mini
Ami). Viele Züchter haben sich und ihre Hunde beim AKC registriert, manche blieben bei MASCA. Die Zuchtbüchter des Mini Amis werden, das es ja eine Rasse in Entstehung ist, wohl noch
einige Jahre offen bleiben, das heißt man kann Mini Aussies mit MASCA-, oder anderen Papieren noch einige Zeit lang als Mini Amis registrieren lassen. Der MASCA hingegen war sehr schnell
mit der Entscheidung keine Mini Amis mehr zu akzeptieren. Das bedeutet Mini Aussies die als Mini Amis registriert werden verlieren ihre Papiere bei MASCA und Welpen, deren Vater und/oder
Mutter als Mini Ami registriert ist/sind, bekommen keine MASCA Papiere mehr, und man muss sie als Mini Amis beim AKC registrieren, wenn man Papiere haben will.
Der Mini Ami hat als eigene Rasse natürlich auch einen eigenen Rassestandard, welcher besser zum Mini passen soll. Wesentliche Unterschiede
gibt es momentan aber noch kaum. Die gewünschte Größe ist bei Mini Ami Hündinnen etwas kleiner (13-17'' entspricht etwa 33-43 cm) als bei
Mini Aussies (14-18'' entspricht etwa 36-46 cm). Außerdem ist bei Mini Aussies nur "zu klein" ein Disqualifizierungsgrund, wohingegen bei Mini Amis sowohl zu kleine als auch zu große
Hunde für die Zucht disqualifiziert werden.
Die Führung des Mini Amis als vom Australian Shepherd unabhängige Rasse beinhaltet, dass eine Einkreuzung von Standard Aussies nicht
erwünscht ist. Bei Mini Aussies ist das gelegentliche Einkreuzen von kleineren Standard Aussies relativ üblich und wird in nächster Zeit wohl auch häufiger nötig sein, da gerade in Europa
der Genpool für Mini Aussies durch die Trennung vom Mini Ami ordentlich verkleinert wurde.
Durch die Anerkennung im AKC können Mini Amis inzwischen auf dessen Ausstellungen gezeigt werden. Sollte es eine Anerkennung im
FCI geben, wird der Mini Ami international anerkannt und kann dadurch auch in den internationalen Shows und Meisterschaften laufen, was wohl auch die Hauptmotivation für die
meisten Züchter war ihre Hunde als Mini Amis zu registrieren. Es ist allerdings noch nicht sicher, ob der FCI den Miniature American Shepherd übernehmen wird, bis dahin wird es wohl noch
einige Jahre dauern.
Eine Anerkennung des Mini Aussies als Größenvariation des Australian Shepherds im FCI, sowie es zum Beispiel beim Pudel oder Schnauzer gehandhabt wird, wäre meine Wunschvorstellung. Ich
halte es aber leider für unrealistisch, da von Seiten der Australian Shepherd Züchter scheinbar kein Interesse daran, wenn nicht sogar eine Abneigung dagegen besteht. Wäre das so einfach,
gäbe es vermutlich den Miniature American Shepherd als solchen nicht.
Meiner Meinung nach ist es sehr schade, dass man sich nicht einig werden konnte und sich die Wege von Mini Aussie und Mini Ami getrennt haben.
Bei der Entscheidung, ob man nun Mini Aussies oder Mini Amis züchten will gibt es aktuell denke ich kein wirkliches richtig oder falsch. Ich für meinen Teil sehe den Mini Aussie als
Varietät des Australian Shepherds, als dieselbe Rasse und das ist auch der Grund, warum meine Hunde nach wie vor beim MASCA registriert sind. Allerdings sehe ich auch die Vorteile des
Mini Amis (besonders geht es mir dabei um gewisse Regulierungen, die es im MASCA einfach nicht gibt) und werde es mir definitiv offen halten später doch noch zu wechseln. Das hängt aber
stark davon ab, wie sich die ganze Sache entwickelt.
Text: Laura Hackl
Website: https://www.roan-nox.at
Wir danken Laura Hackl, dass wir ihren Beitrag auf unserer Seite
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